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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 174

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 174 — Erzeugnisse gelangen zur Ausfuhr? (Handel mit Deutschland.) Dazu besitzt das Land auch bedeutende Bodenschätze (Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Salz, Schwefel, Kohlen u. a.), aber allen Ver- suchen der Europäer, den Mineralreichtum des Landes zu er- schließen, wurde mit offener Ablehnung vonseiten der marokka- nischen Regierung entgegengetreten. — Marokko ist heute der Wetter- Winkel Europas. Die Hoffnungen, welche die Mächte auf die Algeciras-Konferenz setzten, haben sich nicht erfüllt. Die Unruhen im Innern veranlaßten zunächst Frankreich, dann das begreiflicherweise

2. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 1

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Europa. (10 Mill. qkm, 420 Mill. Simu., 42 auf 1 qkm.) Europa bildet die Mitte der Landhalbkugel (siehe Teil I). Es erscheint wie eine Halbinsel Asiens. Natur (Größe, Küsten- gliederung, Aufbau des Bodens, Bewässerung, Klima, Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt) und Geschichte kennzeichnen Europa jedoch als selbständigen Erdteil. Die Schweiz. (41000 qkm — Brandenburg, 3^ Mill. Eimv,, 85 auf 1 qkm.) Die Schweiz liegt im Südwesten Mitteleuropas zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich. Die Grenzen werden gegen Deutschland von Jura, Rhein und Bodensee, gegen Österreich-Ungarn von Rhein, Rhätikon, Ötztaler und Ortler- Alpen, gegen Italien von Walliser, Tessiner oder Leponti- nischen, Luganer und Bernina-Alpen, gegen Frankreich von Jura und Doubs gebildet. Rhein und Bodensee müssen mehr als Verbindungen statt als trennende Scheiden zwischen der Schweiz und Deutschland angesehen werden. Der Jura im Nordwesten der Schweiz bildet gegen Elsaß- Lothringen einen natürlichen Wall, der aber im Handelsverkehr keine schroffe Scheidewand darstellt. So kann mau also die Grenze gegen Deutschland im allgemeinen als eine offene bezeichnen. Von Norden kamen die Deutschen in die Schweiz, und diese blieb ein 'Glied des Deutschen Reiches bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Mit Deutschland ist daher die Schweiz noch heute am engsten verbunden. Nirgends wird die Schweiz vom Meere berührt. Sie ist also ein ausgesprochener Vinnenstaat und weist als solcher andere Lebensbe- dingungeu auf als Staaten von ähnlicher Größe, welche an das Meer grenzen, wie die Niederlande und Belgien. So sind z. B. die Einfuhr von Rohstoffen und die Ausfuhr von Erzeugnissen schwierigere als in Ländern, die am Wettbewerb auf dem Meere teilnehmen und Kolonien gründen können, Handels- und Kriegsflotten besitzen (vgl. auch England, Deutsch- land u. a.). Wenn die Schweiz trotz der Ungunst der Lage in ihrer Wirt- schaftlichen und geistigen Kultur dennoch auf der Höhe steht, so ist Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Ii. 1

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 202

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 202 - Lande keine frstliche Tafel halten knne, dagegen aber ein Rittmeister oder Hauptmann aus einem Quartier so viel zu genieen htte, da er sich mehr denn frstlich traktieren knne, ohne was er zuzeiten an groen Summen wegschicke. Auch, wie in tyrannischer und barbarischer Weise wider die armen Leute mit Prgeln, Brennen und Plndern vorgegangen werde, und wie endlich durch Ent-ziehung notdrftiger Lebensmittel die bekmmerten Leute mit unnatrlicher Speise, als mit Trebern, Knospen von den Bumen und Gras, sich zu sttigen gezwungen werden. 123. Beschlu der deutschen Expedition in der schwedischen Reichsrats-sihnng vom 3. November 1639. Quelle: Ratschlag" des Reichsrats vom 3. Nov. 1629. bersetzung: G. Droysen), Gustav Adolf. Leipzig 1870. Bd. 2. 6. 3436. 1. Man wei, da der Kaiser einen unauslschlichen Ha gegen Schweden trgt; nicht allein in dem Fundamentalvorsatz aller Papisten, alle Evangelischen auszurotten, sondern auch in dem alten brennenden Verlangen des Hauses Oster-reich nach der Universalmonarchie 2). Drei Mchte allein erkennt es in der Lage, das zu verhindern: Frankreich, Holland, Schweden. Die Niederlande hat es so--lange vergebens angegriffen; nun sucht es mit ihnen und den anderen Nachbarn Frieden zu machen und denkt nur an den Krieg mit Schweden, wie alle seine Vornehmen in der letzten Zeit beweisen. Ja, es besteht bereits tatschlich Krieg mit ihm zu Wasser und zu Land. Zwar bemhen sich Dnemark und Branden-brg fr Verhandlungen und Vergleich mit dem Kaiser, will man aber mit Ehre und Reputation zu einem solchen Vergleich kommen, so ist es wie die bei den bisherigen Verhandlungen mit den andern Nachbaren gemachten Erfahrungen lehren besser, man begegnet dem Kaiser mit einer Armee an seinen eigenen Grenzen und verhandelt mit ihm unter dem Helm", als da man ihn hier in Schweden erwartet. 2. Es gibt keinen besseren Schutz fr die Ostsee und folglich keine andere Sicherheit fr Schweden als die Offensive. Denn erstlich kann man von Stralsund aus, das wie mit zwei Armen einen groen Teil der Ostsee umfat, wenn man dort nur ankommt und eine Flotte hlt, die See auf beiden Seiten lngs der ganzen deutschen Kste rein halten. Kann man sodann auch Wismar berwltigen und dazu ist keine geringe Hoffnung vorhanden so ist die ganze Ostsee eingenommen, denn es ist alsdann kein bedeutender Hafen mehr brig. Kommt man drittens dabei in den Besitz von Rgen, und vermag man zu Land etwas vorzurcken, so wrde das eine Versicherung mehr sein sowohl fr den polnischen Stillstand wie auch fr den Zoll bei Danzig und Pillau. 3. Man wird durch die Offensive dem Feind die Mittel fr seine Heere nehmen. x) Droysen schreibt dazu: Die Grnde fr den Offensivkrieg finden sich bersichtlich in dem .Ratschlag' des Reichsrats. Ich kann es mir nicht versagen, sie in aller Aus-fhrlichkeit mitzuteilen, da aus nichts besser als aus ihnen der Charakter des .kniglich schwedischen in Deutschland gefhrten Krieges' erhellt; erhellt, wie er durchaus nicht ein Religionskrieg war." a) Der Ausdruck im Reichsratsbeschlu ist: universal Imperium i verlden."

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 215

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 215 - Ziele nachstreben. Das Vaterland schtzen, verteidigen, erhalten, dazu ist jeder, dazu sind alle verbunden. Aber nach beiden Seiten zu hinken, bald nach Paris, bald nach Stockholm zu blicken, Landschaften hingeben und Freiheit erkaufen wollen, bei Gott! das ist und war nie deutsch..... 129. Die Bestimmungen des Westslischen Friedens. 1648. (Lateinisch.) bersetzung: L. v. Woltmann, Geschichte des Westflischen Frieden?. Bd. 2. Leipzig 1308. Anhang, A. Friedensschlu zu Osnabrck zwi'chen der kaiserl. Majestt, dem Deutschen Reiche und der knigl. Majestt von Schweden. 1. Artikel. Es sei ein christlicher, allgemeiner, ewiger Friede, eine wahre, aufrichtige Freundschaft von feiten der kaiferl. Maj. und des Hauses Osterreich wie auch aller dessen Verbndeten mit der knigl. Maj. von Schweden, deren^ Bundes-genossen und Anhngern. 4. Artikel. 2. Vor allen Dingen hat der Osnabrckische und Mnstersche Konvent es dahin gebracht, da die pflzische Sache auf folgende Art geschlichtet ist: 3. Zuvrderst, was das Haus Bayern anlangt, so soll die Kurwrde, welche die Pfalz vorher gehabt hat, mit allen ihren Rechten und mtern sowie auch die ganze Oberpfalz zugleich mit der Grafschaft Cham bei Maximilian Pfalzgraf am Rhein usw., dessen Kindern und berhaupt der ganzen Wilhelmischen Linie verbleiben, solange aus derselben noch mnnliche Erben brig sind. 4. Dagegen will der Kurfürst von Bayern fr sich und seine Erben gnzlich der Forderung von 13 Millionen und jedem Ansprche auf Obersterreich entsagen und gleich nach Publikation des Friedens alle Instrumente (Urkunden) darber Sr. kaiserl. Maj. zur Vernichtung ausantworten. 5. Was das Haus Pfalz anbelangt, so willigt der Kaiser samt dem Reiche um der ffentlichen Ruhe willen darin ein, da kraft dieser bereinkunft die achte Kurwrde errichtet werde, welche Karl Ludwig, Pfalzgraf am Rhein, und dessen Erben und Agnaten von der ganzen Rudolsinischen Linie nach des in der goldenen Bulle ausgedrckten Sukzessionsordnung innehaben sollen..... 9. Sollte es aber der Fall sein, da die Wilhelmische Linie gnzlich ausstrbe und nur das pflzische Haus noch bliebe, so soll nicht allein die Oberpfalz, sondern auch die Kurwrde Bayerns an die berlebenden Pfalzgrafen wieder zurckkommen; die achte Kurwrde dagegen soll ganz aufhren. Indessen soll in erwhntem Fall die Oberpfalz nur so zurckfallen, da den Allodialerben des Kurfrsten von Bayern alle Forderungen und Benefizien, die ihnen in derselben mit Recht zustehen, vorbehalten bleiben. 19. Den Augsburgischen Konfessionsverwandten, die im Besitz der Kirchen gewesen, und unter diesen namentlich den Einwohnern von Oppenheim, soll der geistliche Zustand des Jahres 1624 gelassen werden; und auch den brigen, die es verlangen sollten, soll die bung der Augsb. Kons, sowohl ffentlich in den

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 220

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
220 0bers und Nieder-Elsa, Sundgau, die Landamtschaft der 10 im Elsa gelegenen Reichsstdte . . . [toetbert genannt] und alle Drfer, die zu der-selben gehren, und bergeben sie dem allerchristlichen Könige und dem Reiche Frankreich..... 75. Es soll aber der König gebunden sein, an allen Orten die katholische Religion so zu erhalten, wie dies von sterreich geschehen tst, tttgletchen alle während dieses Krieges eingefhrten Neueruuaen abzuschaffen. 76. Viertens soll es dem allerchristl. Könige vermge des Kaisers und des Reichs Bewilligung fr immer freistehen, in der Festung Philippsburg des Schutzes wegen eine Besatzung zu halten, welche doch auf eine geziemende Zahl zu setzen ist, damit keinem Nachbar Verdacht entstehe; auch soll sie auf Frank-reichs Kosten erhalten werden. - Es soll auch dem Könige zu Lande und zu Wasser tm rm. Reiche ein freier Durchzug fr Soldaten, Proviant und das sonst Ntige erlaubt sein. 12. Artikels. 85. . . . Es sollen zwischen den Einwohnern der auf beiden Seiten des Rheins gelegenen Lnder Handel und Zufuhr, insonderheit aber die Schiffahrt auf dem Rhein, freigelassen und keinem Teil erlaubt sein, die auf- ober abfahrenden Schiffe zu hindern, unter welchem Vorwanbe es auch sei, nur so viel ausgenommen, als die gewhnliche Besichtigung der Waren ntig macht. Es soll auch nicht erlaubt sein, neue ungewhnliche Zlle und anbere Abgaben am Rhein anzulegen, sonbern jeher Teil soll mit den orbentlichen, unter der sterreichischen Regierung vor biesen Kriegen blichen Zllen sich begngen. Dieses ist abgehanbelt werben zu Mnster in Westfalen den 24. Oktober des Jahres 1648. 130. In Deutschland nach dem 30 jhrigen Kriege. A. Verwstungen auf deutschem Boden. 1. Quelle: Betkius, Excidium Gerrnaniae2). (Lateinisch.) bersetzung: Sb. Menzel, Gesch. der Deutschen. Stuttgart 1872. Bd. 2. S. 625. Anm. 3. Wie jmmerlich stehen eure groen Stbte. Da zuvor tauseub Gassen gewesen sinb, sind nun nicht mehr hundert. Wie elenb stehen die kleinen Stbte, die offenen Flecken! Da liegen sie verbrannt, zerfallen, zerstrt, ba weber Dach,' Gesparr, Tren ober Fenster zu sehen sind. Wie sinb sie mit den Kirchen um-gegangen? Sie haben sie verbrannt, zu Pferbestllen und Marketenderhusernge-macht, die Altre entweiht und die Glocken hinweggefhrt. Ach Gott, wie jmmerlich stehet es aus den Drfern! Man wandert bei zehn Meilen und stehet nicht einen Menschen, nicht ein Vieh, nicht einen Sperling, wo nicht an etlichen Orten ein alter Mann und ein Kind oder zwei alte Frauen zu finden. In allen *) Der Friede von Mnster enthlt wie der von Osnabrck 17 Artikel, von denen eine grere Anzahl mit letzterem bereinstimmt. ') Die Vernichtung Deutschlands.

6. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 119

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
die besagten Majestten, der bereinstimmung ihrer Ansichten nach dieser Richtung hin versichert, an einem ebenso heilsamen Werke gearbeitet. Man ist berein-gekommen, auf dem Schlo Hubertusburg durch beiberseits ernannte Bevollmchtigte Verhanblungen einzuleiten..... Da der Geist der Vershnung, der bei dieser Verhanblung obwaltete, ihr den gewnschten Erfolg zuteil werben lie, sinb die unterzeichneten Bevollmchtigten nach Mitteilung und bergabe ihrer Vollmachten der folgenbe Artikel eines Friebensvertrages bereingekommen. Artikel Iii. I. Apostolische M . . . verzichtet fr sich und ihre Erben und Nachfolger ganz allgemein auf alle Ansprche, die sie auf Staaten und Lnber I. M. b. Knigs von Preußen haben ober erheben knnte und auf alle, welche ihm durch die Prliminar-Artikel von Breslau und den Friedensvertrag von Berlin abgetreten wrben, ebenso auf jebe Entschdigung ober Schadenersatz, den sie und ihre Staaten und Untertanen in dem letzten Krieg erbulbet haben. S. M. der König von Preußen verzichtet in gleicher Weise fr sich, seine Erben und Nachfolger ganz allgemein auf alle Ansprche, die er auf die Lnber und Staaten Ihrer Apostolischen Majestt haben ober erheben knnte, ebenso tote auf jebe Entschbigung fr Verluste und Schben, die er ober seine Untertanen im letzten Krieg erbulbet haben. Geheimartikel. Art. I. S. M. der König von Preußen, der Kurfürst von Branbenburg, ver-spricht, vom Wunsche beseelt, Ihrer Apostolischen Majestt . . . einen Beweis seiner Freunbschast und gleichzeitig seines guten Willens zu geben, das zu tun, was dieser Frstin angenehm ist, bei einer knftigen Wahl eines rmischen Knigs ober eines Kaisers seine Stimme S. Kgl. Hoheit dem Erzherzog Josef zu geben. 69. Die erste Teilung Polens. 1772. 1. Quelle: Brief des Prinzen Heinrich an den König. Petersburg, 8. Januar 17711). bersetzung: G. Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. S. 432. Nachbem ich meinen Brief beendet hatte, war ich abenbs bei der Kaiserin. Sie sagte scherzenb, die sterreicher htten zwei Starosteien in Polen besetzt und das Kaiserliche Wappen an ihrer Grenze aufgerichtet. Dann fragte sie: Warum sollten benn nicht alle anderen auch etwas nehmen?" Ich erwiberte, ba Sie, teuerster Bruder, wenn Sie auch in Polen einen Truppenkorbon gezogen htten, boch nicht zwei Starosteien besetzt hielten. Aber," fuhr die Kaiserin lachend fort, warum denn sie nicht besetzen?" Einen Augenblick nachher trat der Graf Tschernyschew heran und sagte im Verlauf einer Unterredung der denselben Gegenstand: Warum wollen Sie nicht das Bistum Ermeland nehmen? Es mu doch jeder etwas haben." Wenn diese !) Prinz Heinrich, geboren 1726, war 1770 und 1771 in Petersburg als auer-ordentlicher Gesandter und hat hier zur guten Erledigung der polnischen Frage wesentlich beigetragen.

7. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 163

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
163 90. Gneisenau als Prophet des Untergangs Preuens. Quelle: Ein Brief Gneisenaus an einen Freund. Fundort: Horst Kohl, Ter Untergang des alten Preußen. Leipzig 1913. S. 127. Ich hatte es Dir wohl von Stadt Ilm aus geschrieben, da die letzte Stunde des preuischen Staates geschlagen habe. Damals wolltest Du es nicht glauben. Wenn man aber den unsoldatischen Geist ich meine hier nicht gerade per-snlichen Mut der Offiziere und Gemeinen unserer Armee, ihre Kriegs-ungewohntheit und ihr Vertrauen auf fein ausgezirkelte Evolutionen, ihr Struben gegen neue, wesentliche Einrichtungen, ihre Abgeneigtheit, dem Zeitgeiste nach-zugeben und eine veraltete Taktik zu verlassen, und die Zusammensetzung der Anfhrer so kannte als ich, so konnte man den Ausgang der Sache wohl ahnen. 91. Napoleon blockiert England. 1806. Quelle:Napoleons Verordnung der die Festlandssperre vom 21. Nov. 1806. bersetzung: O. Tschirch, Aus der Zeit der Erniedrigung. Leipzig o. I. S. 2021. In unserem Lager zu Berlin, den 21. Nov. 1806. Wir Napoleon, Kaiser der Franzosen, . . . in Erwgung, 1. da England das von allen zivilisierten Vlkern befolgte Vlkerrecht nicht annimmt; 2. da es jedes einem friedlichen Staate angehrige Individuum als Feind behandelt und diesem zufolge nicht nur die Mannschaft der zum Kriege gersteten, sondern auch der Handels- und Kauffahrteischiffe und selbst Handelsagenten und Kaufleute, die in Handelsangelegenheiten reisen, zu Kriegsgefangenen macht; 3. da es der Handelsfahrzeuge und -waren sowie der das Eigentum von Privatleuten das Eroberungsrecht ausdehnt, das doch nur auf dasjenige, so dem feindlichen Staate gehrt, angewendet werden kann; 4. da es auf nicht befestigte Städte und Handelshfen sowie auf Einlffe und Mndungen von Flssen, ja auf ganze Ksten das Recht der Blockade er-streckt, welches nach Vernunft und von allen Vlkern angenommenem Gebrauch nur auf befestigte Pltze anwendbar ist; 5. da dieser ungeheuere Mibrauch des Blockaderechts keinen anderen Zweck hat, als . . . den Handel, sowie die Industrie Englands auf den Ruin der Be-triebfamkeit und des Handels des festen Landes zu grnden; 6. da, da dieses die augenscheinliche Absicht Englands ist, jeder, der auf dem festen Lande Handel mit englischen Waren treibt, dessen Absichten begnstigt und sein Mitschuldiger wird; 7. da dieses in allem der frhesten Zeiten der Barbarei wrdige Benehmen Englands dieser Macht auf Unkosten aller andern vorteilhaft gewesen ist; 8. da aus dem Rechte der Natur die Befugnis folgt, dem Feinde eben die Waffen, deren er sich bedient, entgegenzusetzen und ihn auf die nmliche Art zu bekmpfen, wie er verfhrt, sobald er alle Begriffe von Gerechtigkeit und alle liberalen Gesinnungen verkennt, die der Zivi-lisation ihr Dasein verdanken: 11"

8. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 164

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
164 haben beschlossen, auf England alle jene Maregeln anzuwenden, die es in seiner Seegesetzgebung angenommen hat. Die Verfgungen des gegenwrtigen Dekrets sollen unabnderlich als ein Grundgesetz des Reichs angesehen werden, bis England anerkannt haben wird, da das Kriegsrecht auf dem Lande und zur See eins und dasselbe ist; da es weder auf Privateigentum, noch welcher Gattung es sei, noch auf diejenigen Personen, die mit den Waffen nichts zu tun haben, ausgedehnt werden drfe, und da das Blockaderecht sich nur auf solche befestigte Orte beschrnken msse, die von einer hinlnglichen Macht wirklich eingeschlossen sind. Diesem zufolge haben wir verordnet und verordnen i 1. die britischen Inseln sind in Sperrzustand erklrt; 2. jeder Handelsverkehr und jeder Briefwechsel mit den britischen Inseln ist untersagt. Infolgedessen sind die Briefe oder Pakete, die nach England oder an einen Englnder gerichtet oder in englischer Sprache geschrieben sind, vom Posten-laufe ausgeschlossen und werden weggenommen; 3. jeder Staatsangehrige Englands, von welchem Rang oder Stand er sei, der sich in den von unseren oder unserer Verbndeten Truppen besetzten Lndern betreffen lt, wird als Kriegsgefangener erklrt; 4. jedes Magazin, jede Ware, jedes Eigentum irgendwelcher Art, das einem englischen Untertan gehrt, wird weggenommen; 5. der Handel mit englischen Waren ist verboten, und jede Ware, die England gehrt oder aus seinen Fabriken und Kolonien stammt, wird weggenommen; 6. die Hlfte des Ertrags aus der Wegnahme der vorbezeichneten Waren und Eigentumsgegenstnde wird verwendet zur Entschdigung der Geschftsleute fr die Verluste, die sie durch Wegnahme der von englischen Kreuzern geraubten Handels-schiffe erlitten haben; 7. kein Fahrzeug, das unmittelbar aus England oder aus den englischen Kolonien kommt oder dort seit Verffentlichung dieser Verordnung gewesen ist, wird in irgendeinen Hafen aufgenommen; 8. jedes Fahrzeug, das durch falsche Angaben diese Bestimmung umgeht, wird weggenommen. Schiff und Fracht werden mit Beschlag belegt, wie wenn es eng-Usches Eigentum wre; 9. von diesem Dekret wird durch unseren Minister des Auswrtigen Mit* teilung gemacht den Knigen von Spanien, Neapel, Holland und Etrurien und unseren anderen Verbndeten, deren Untertanen wie die Unsrigen Opfer der Un-gerechtigkeit und Barbarei des englischen Seerechts sind. 92. General Aorck der die Lage Preuens nach dem Frieden zu Tilsit. 1807. Quelle: Ein Schreiben Aorcks aus Elbing vom Oktober 1807. Fundort: I. Droysen, Tas Leben des Feldmarschalls Grafen Uorck v. Wartenburg. Berlin 1851. d. 1. S. 199. Seit dem 27. September bin ich hier als Bevollmchtigter, um mit dem Marschall Soult der einige Miverstndnisse in dem Friedenstraktat zu unter-handeln, die Militr- und Kommerzialstrae durch Schlesien zu regulieren, die

9. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 227

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 227 und bies erst war das Ende der whrenb der Schlacht und der Erstrmung der Stadt der uns schwebenben Gefahr. 130. Der Rhein, Deutschlands Strom, aber nicht Deutschland Grenze. Quelle: Arnbts gleichnamige Flugschrift vom Dezember 1813. Fundirt: Tim Klein a. a. O. S. 348345. Der Rhein, Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlanbs Grenze. Ich meine mit dieser berschrift: die beiben Ufer des Rheins und die umliegenben Lanbe mssen beutsch sein, wie sie sonst waren, die entwendeten Lanbe und Meu chen mssen dem Baterlande wieber erobert werben. Ohne den Rhein kann die deutsche Freiheit nicht bestehen. Diese Meinung grnbet sich zunchst auf mein Herz, auf meine Liebe zum Vaterlanbe und zu meinem Volke: diese Liebe ist den Reblichen vielleicht ein ehrwrdiges Ding, aber sie ist schlecht, Beweise auf dem Papiere zu führen. Sie grnbet sich zweitens auf Recht, auf Politik, auf Ehre und auf Treue des deutschen Namens..... So spricht die Politik, einfach und kurz, benn die Wahrheit braucht keiner um* fchweifigen Wortgef echte: Seit Jahrhunberten haben die Franzosen geschrien: der Rhein gehrt natrlich zu Frankreich, ohne den Rhein hat Frankreich keine Runbung und Grundseste der Macht, mit dem Rhein aber ist seine Grenze auf immer bestimmt und geschlossen, und weiter will und darf es nicht streben. Viele haben sich durch dieses Geschwtz sogar betren lassen und es ihnen nachgebetet, der Meinung, die Forderung sei nicht so ganz unbillig. Sie merkten aber nicht oder waren berhaupt zu dumm, es zu merken, da die Franzosen den Rhein und die Naturgrenze des Rheins nur als einen Vorwand hinschoben, da sie aber recht gut wuten, wie der Rhein ihnen der Deutschland die Herrschaft sicherte, denn diese Herrschast wollten sie eigentlich, nannten sie aber nicht. Kaum hatten sie festen Fu am Rhein gewonnen, kaum hatten sie Landau, Breisach, Philippsburg und andere feste Pltze au dem Strom, so begann ihr verderblicher Einslu auf Deutschland, so hrten die Zettelungen nie auf, welche die letzten Bande der deutschen Eintracht auflsten, jo standen ihnen auch schon deutsche Fürsten gegen das eigene Vaterland und seine Freiheit bei. Ich sage geradezu, wenn Frankreich den Rheinstrom mit seinen Landen behlt, so behlt es nicht nur sein, alles Gleichgewicht aufhebendes bergewicht der Deutschland, sondern auch der das brige Europa..... . . . Wenn ihr jetzt nicht den Stolz und den Mut bekennet, das Ganze zu wollen und zu vollbringen, wann meinet ihr, ba ihr sie knftig haben werbet? Wann meinet ihr, ba die Zeit kommen soll, wo allen Deutschen noch ein greres gemeinsames Ziel aufgesteckt ist? Jetzt ober nie, so mu die Ehre immer sprechen; ihre Stunbe, ja, ihre Minute ist immer ba; sie kann nichts verschieben, sie barf nichts von der Gelegenheit und dem Zufall hoffen, ihr Gesetz bleibt immer das kurze und runbe: Tue, was bu mut, siege ober stirb und berla Gott die Entscheidung ..... 16*

10. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 231

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 231 - Auerdem wird dem Kaiser Napoleon zu freier Verfgung vom franzsischen Staat ein jhrliches Einkommen von zwei Millionen Franks gewhrt werden, wovon eine Million der Kaiserin vorbehalten bleibt. Art. 16. Eine Korvette und die erforderlichen Transportschisse werden ausgerstet werden, um Se. Maj. den Kaiser Napoleon und sein aus an den Ort seiner Bestimmung zu bringen. Tie Korvette wird Eigentum Seiner Majestt bleiben. Art. 17. Se. Maj. der Kaiser Napoleon wird eine Leibwache von vierhundert Freiwilligen, sowohl Offizieren als auch Unteroffizieren und Soldaten, mit sich führen und bei sich behalten knnen. Art. 20. Die verbndeten hohen Mchte verbrgen sich fr die Ausfhrung aller Artikel dieses Vertrages. Sie verpflichten sich, zu bewirken, da sie von Frankreich angenommen und verbrgt werden. Geschehen zu Paris, den 11. April 1814. 2. Quelle: Abdankungsurkunde Napoleons, 11. April 1814. bersetzung: Tim Klein a. a> O. 6. 401. Nachdem die verbndeten Mchte bekannt gegeben haben, da der Kaiser Napoleon das einzige Hindernis fr die Wiederherstellung des europischen Friedens ist, erklrt der Kaiser Napoleon, getreu seinem Schwur, da er fr sich und seine Erben auf die Throne von Frankreich und Italien verzichtet, und da er fr das Wohl Frankreichs jedes persnliche Opfer, selbst das des Lebens darzubringen bereit ist. Geschehen in dem Palast zu Fontainebleau, den 11. April 1814. ^ap0{ecm 3. Quelle: Napoleons Abschiedsworte an die Garde. Fontainebleau, 20. April 1814. bersetzung: Tim Klein a. a. O. S. 401102. Soldaten meiner alten Garde, ich sage euch Lebewohl. Seit zwanzig Jahren habt ihr euch bestndig auf dem Weg der Ehre und des Ruhms gefunden. In diesen letzten Zeiten wie in denen des Glcks habt ihr nie aufgehrt, Muster der Tapferkeit und der Treue zu sein. Mit Mnnern wie ihr war unsere Sache nicht verloren. Aber der Krieg wre endlos, er wre zum Brgerkriege geworden, und Frankreich wre nur um so unglcklicher geworden. Ich habe daher alle meine Interessen denen des Vaterlandes ausgeopfert; ich reise ab. Ihr, meine Freunde, fahret fort, Frankreich zu dienen! Sein Glck war mein einziger Ge-danke, es wird immer der Gegenstand meiner Wnsche sein! Beklaget mein Los nicht! Wenn ich eingewilligt habe, mich zu berleben, so geschieht es, um auch fernerhin eurem Ruhm zu dienen; ich will die groen Dinge schildern, die wir zusammen ausgefhrt haben. Lebt wohl, Kinder! Ich mchte euch alle an mein Herz drcken, so lat mich wenigstens euere Fahne kssen! Bei diesen Worten ergreift der General Pelet den Adler und tritt vor. Napoleon umarmt den General und kt die Fahne. Das Stillschweigen, welches diese groartige Szene bewirkt, wird nur vom Schluchzen der Soldaten unterbrochen. Napoleon, dessen Rhrung sichtbar ist, macht eine Anstrengung und fhrt mit fester Stimme fort: Lebt nochmals wohl, ihr meine alten Gefhrten! Mge dieser letzte Ku in eure Herzen dringen!
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